Harte Burschen eingelocht by Phil Adamson

Harte Burschen eingelocht by Phil Adamson

Autor:Phil Adamson
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: gay, schwul, sexy, Boys, Jungs
Herausgeber: Bruno Gmünder
veröffentlicht: 2014-06-25T00:00:00+00:00


Aljoschas Dienst – am Mann und an der Sache

Vladi ging mir ganz schön auf die Nerven. Seit dieser Roman ihm nicht mehr von der Seite wich, behandelte er mich wie ein Stück Dreck. Ich hatte den Neuzugang sofort gefressen. Schon wie er herumstolzierte: als wäre der Knast sein Königreich. Und dann sein blödes, selbstgefälliges Grinsen. Er kam sich unheimlich toll vor. Und sexy wie die Hölle. Zugegeben, er sah nicht schlecht aus, war groß und gut gebaut, und die dichten, weißblonden Haare und Augenbrauen waren ein Hingucker. Tolle Nase, sinnlicher Mund, markantes Kinn. Na und? Sein Benehmen war scheiße. Er war eingebildet, auf eine gewisse Weise dumm, und vor allem war er falsch. Und Vladi fiel drauf rein.

Dabei hatte ich Roman schon zweimal dabei erwischt, wie er Vladi eine fette Lüge aufgetischt hatte.

Nur wir drei waren noch in der Zelle. Die Geschäfte waren für heute Abend erledigt, und Vladi und der Neue unterhielten sich leise, während ich in der Ecke auf einem Stuhl saß und darauf wartete, endlich gehen zu dürfen. Ich konnte zwar nicht hören, was sie sagten, aber ich wusste trotzdem, um was es ging. Es sollte eine neue Lieferung erfolgen, und zwar richtig harter Stoff. Seit Tagen ging es zwischen den beiden nur noch darum. Dieser Roman hatte den Deal wahrscheinlich eingefädelt, vielleicht noch, bevor er eingebuchtet wurde. Vielleicht war er sogar nur deswegen hier. Hatte sich einschleusen lassen. Kein Gedanke war zu abwegig bei Typen wie dem.

Obwohl ich es zu vermeiden versuchte, kehrten meine Gedanken zum Nachmittag zurück. Vladi hatte mich ›auf die andere Seite‹ geschickt. Es gab immer einige der Wachen oder vom restlichen Gefängnispersonal, die sich bedienen lassen wollten. Auch wenn Sex zwischen den Insassen nicht erlaubt war, sah man doch darüber hinweg, solange keine Gewalt im Spiel war. Oder wenigstens keine Beschwerden kamen. Aber zwischen Insassen und dem Personal – das war streng verboten. Trotzdem wusste Vladi, wie er sich Freunde unter den Männern mit Schlüsselpositionen machen konnte. Für diejenigen, die stockhetero waren, musste ich mir gelegentlich die Lippen schminken, wenn ich ihnen durch das Loch in der Waschküchenwand einen blies. Natürlich war das lächerlich, denn auch die dümmsten Säcke wussten, dass selbst Vladi keine Frau hereinschleusen konnte. Doch sie klammerten sich an die Vorstellung und an den Lippenstift, als würde ihr Schwanz unter der Wahrheit leiden. Dabei – das schwöre ich mit Fug und Recht – hätte jeder von ihnen nach fünf Minuten in meinem Mund seinen Platz verteidigt, auch ohne die Wand zwischen uns. Denn Blasen war eine Spezialität von mir. Ich selbst war froh, dass es die Wand gab. Meistens wusste ich gar nicht, wer dahinter stand, und das war bestimmt auch gut so.

Heute aber hatte ich nacheinander in einem Dienstzimmer drei Typen zu bedienen gehabt. Ich brauchte nur zwei und zwei zusammenzuzählen, um drauf zu kommen, dass auch das mit dem erwarteten Drogendeal zu tun hatte. Vladi konnte froh sein, dass ich eigentlich immer Lust auf Sex hatte. Wahrscheinlich war ich Nymphomane. Oder einfach nur echt gelangweilt in diesem Scheißknast.



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